Zeitkapsel von 1957 am MIT-Campus ausgegraben Bei Bauarbeiten am Massachusetts Institute of Technology wurde auf dem Campus eine Zeitkapsel gefunden. Auf der Kapsel steht geschrieben "Please do not open until 2957". Nun wurde sie jedoch mehr als 900 Jahre zu früh gefunden. Vergraben wurde die Zeitkapsel während der Eröffnung eines neuen Labors am MIT. Der damalige Präsident des MIT vergrub die Kapsel am 5. Juni 1957. Überdauern sollte die Kapsel nicht nur 50 oder 100 Jahre, sondern ganze 1000 Jahre. Damit die Zeitkapsel bis 2957 durchhält, ist sie aus speziellem Glas geformt. Im Inneren der Kapsel befindet sich das Edelgas Argon. Dadurch soll sich der Inhalt der Kapsel nicht mit der Zeit zersetzen. Wie bei Zeitkapseln üblich soll der Inhalt zukünftigen Generationen Aufschluss darüber geben, wie die Welt zu dieser Zeit ausgesehen hat. Sinnvoll wird die Zeitkapsel jedoch vermutlich nur sein, wenn es zur Zerstörung der Menschheit und dem Zusammenbruch des Internets kommt. ///CHIP/// The Crypt of Civilization (Krypta der Zivilisation) ist ein spezieller, luftdichter Raum an der Oglethorpe University in Atlanta, Georgia. Sie enthält Gegenstände aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die für die Zivilisation des Jahres 8113, dem geplanten Öffnungsdatum, konserviert werden. Die 1990er Version des Guinness-Buch der Rekorde bezeichnet die Krypta als ersten erfolgreichen Versuch, eine Aufzeichnung dieser Kultur für alle zukünftigen Einwohner oder Besucher des Planeten Erde zu vergraben. Anfänge Thornwell Jacobs (1877–1956), der auch der „Vater der modernen Zeitkapsel“ genannt wird, ist der erste Mensch, der die Idee hatte, bewusst Artefakte für die Nachwelt zu konservieren, indem man sie in versiegelte Behälter verstaut. Inspiriert wurde zur Idee durch die Öffnungen der ägyptischen Pyramiden und Gräber in den 1920er Jahren, außerdem war er erstaunt über die Knappheit der historischen Informationen über diese alten Zivilisationen. Jacobs wollte eine „kontinuierliche Geschichte“ der Sitten und Gebräuche der Menschheit bis zur Pop-Kultur der 1930er-Jahre schaffen. Er wollte viel vom angesammelten Wissen der Menschheit bis zu den modernen Zeiten lebendig halten, anstatt viel von ihm zu verlieren, wie es mit den alten Zivilisationen geschah. Dieser Einfall kam ihm 1936 genau 6177 Jahre nach der Erfindung des ägyptischen Kalenders im Jahr 4241 v. Chr. Daher schlug er dann das Datum 8113 für die Öffnung der Krypta vor, das auf dieser Zahl basierte. Die meisten Historiker stimmten darin überein, dass mit der Einrichtung des ägyptischen Kalenders im Jahr 4241 v. Chr. das erste belegte Datum in der Geschichte auftrat. Jacobs wollte den Historikern der fernen Zukunft mit der Crypt eine freie Abbildung des Mittelpunkts der Menschheitsgeschichte liefern. Jacobs Idee von der Crypt of Civilization faszinierte Amerika und wurde durch andere kopiert. Mitte der 1930er Jahre wurde George Edward Pendray, ein PR-Manager der Westinghouse Electrical Company, von dessen Präsidenten beauftragt, zur New Yorker Weltausstellung 1939 ein Promotion Event zu organisieren. Pendray, der auch ein Bewunderer der Raketentechnik war, hatte die Idee, im Boden ein tiefes Loch zu graben und eine „Zeitkapsel“ zu versenken, die die Form einer Rakete haben sollte. Der Behälter wurde aus einer speziellen Metall-Legierung namens Cupal hergestellt. Die Westinghouse-Zeitkapsel war ein 2 Meter langer raketenförmiger Zylinder, innerhalb dessen ein innerer Zylinder aus Plexiglas war. Pendrays Projekt wurde ursprünglich eine „Zeitbombe“ genannt, aber später in Zeitkapsel umbenannt. Aufbau Die Vorbereitungen und der Bau der Krypta begannen 1937. Die Krypta liegt im Keller der Oglethorpe Universität und ist das ehemalige Schwimmbad der Universität. Die Tür des 6 × 3 m messenden, wasserdichten Raumes ist aus Edelstahl. Der Fußboden wurde mit Beton angehoben und mit einer Feuchtigkeitssperre versehen. Das National Bureau of Standards in Washington, D.C. beriet den Bau. Es empfahl die Lagerung in verschlossenen Behältern aus Edelstahl und Glas. Die Behälter wurden mit dem Inertgas Stickstoff gefüllt, das Gas soll die Oxidation verringern. Auf der Tür ist eine Gedenktafel angebracht, aus Edelstahl wie auch die Tür. Der Bau der Krypta wurde von dem Erfinder und Fotografen Thomas Kimmwood Peters überwacht, der auch zum Archivar der Krypta ernannt wurde. Die Krypta wurde im Jahr 1940 versiegelt. Inhalt Die Krypta ist gefüllt mit Dingen der westlichen Kultur wie Brillen, Toaster, Nähmaschinen und Bierdosen. Sie enthält 640.000 Seiten auf Mikrofilm übertragenes Material, Hunderte Wochenschauen und Aufnahmen, einen Satz Lincoln Logs, eine Donald-Duck-Puppe und Tausende anderer Einzelteile, viele aus dem gewöhnlichen Alltagsleben. Es gibt auch einen Führer zur englischen Sprache. Diese Sachen sollen helfen, zukünftigen Zivilisationen etwas über die Vergangenheit zu vermitteln. Nach dem Versiegeln Seit der Versiegelung im Jahr 1940 kontrollieren nationale Medienorganisationen die Krypta alle zehn Jahre. 1970 wurde es allerdings fast vergessen. 1990, am 50. Jahrestag der Versiegelung der Krypta der Zivilisation, wurde an der Oglethorpe Universität die Internationale Zeitkapselgesellschaft gegründet. Sie dokumentiert die Vielzahl der weltweiten Zeitkapseln. Die Zukunft der Krypta nach einem fiktiven Verschwinden der Menschheit wird in Folge 3 der 2. Staffel der Dokufiktion-Serie Zukunft ohne Menschen („Die Wiege der Zivilisation“, USA 2010) behandelt. ///WIKI/// Einige bekannte Zeitkapseln im Visier Boston State House Lion, 1901 - 2014 Im Jahr 2014 durfte ein Restaurator des Gebäudes einem Gerücht nachgehen, dass eine Time Capsule im Kopf des Löwen State Houses vermutete. Beim Abnehmen des Kopfes entdeckte er tatsächliche eine Schachtel mit Zeitungsausschnitten und Fotos sowie einen Roosevelt McKinley-Knopf und ein Stück des originalen Holzlöwen. Pariser Operngewölbe, 1907 – 2007 Zu Beginn des Jahrhunderts versammelte sich eine Gruppe von Männern unter dem Pariser Opernhaus und verstaute 24 Original Opernaufnahmen in Blei- und Eisenzeitkapseln. Sie wollten den zukünftigen Generationen zeigen, wie sich die Gesangstechniken von damals anhörten. Die Hälfte des Archivs wurde zwar zwischendrin von irgendjemand aufgebrochen und gestohlen, aber der Rest wurde bei der Installation einer Klimaanlage wiederentdeckt. Schließlich wurde 2007 alles Entdeckte und in die französische Nationalbibliothek verlegt. Die 44 Jahre alte Flaschenpost, 1971 - 2015 Am 15. Januar 1971 warf ein kleiner Junge in Carlisle, England, eine Glasflasche in die Nordsee. Diese enthielt eine mit blauem Stift gekritzelte Notiz mit dem Namen des Jungen, dem Datum sowie seine Adresse. Ganze vierundvierzig Jahre später wurde diese Flasche in Schottland wieder angespült und gefunden. Nach ein wenig Internetrecherche wurde die Flasche ihrem ursprünglichen Sender wieder zurückgegeben. Helium Time Column, 1968 - 1993, 2018, 2068 und 2968 Jede der mit Helium gefüllten Säulen repräsentiert eine andere Zeitepoche. Die 1993 geöffnete war ein Ausdruck unserer Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen. Diejenige, die 50 Jahre nach der Versiegelung geöffnet werden soll, steht für Industrie und die Nutzung natürlicher Ressourcen. Die 100-jährige Kapsel der Installation repräsentiert die Wissenschaft sowie die Entwicklung der natürlichen Ressourcen in Abhängigkeit zu den menschlichen Anstrengungen zur Erhaltung der Erde. Eretz Israel Museum, 1999 Am 30. Dezember 1999 wurde im Eretz Israel Museum in Tel Aviv eine Time Capsule installiert, die 100 Jahre später ihrer Öffnung entgegensieht. Polarstation Hornsund, 2017 Am 17. September 2017 begruben wissenschaftliche Forscher in der Nähe der polnischen Polarstation Hornsund im norwegischen Svalbard-Archipel ein 60-Zentimeter-Edelstahlrohr mit Proben, mit denen Finder bis zu einer halben Million Jahre in der Zukunft über unseren aktuellen Wissensstand in Bereichen wie Geologie, Biologie und Technologie informiert werden sollen. Eine spannende Idee! ///LAGERLOEWE/// Eine Zeitkapsel ist ein Behälter zur Aufbewahrung von Dingen, der erst nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls von Personen geöffnet wird oder werden darf, mit dem Zweck, zeittypische Dinge für nachfolgende Generationen zu bewahren und zu dokumentieren. Der Begriff wird im deutschsprachigen Raum spätestens seit den 1930er Jahren benutzt. In den USA existieren aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert schätzungsweise ca. 30 Zeitkapseln. Dort ist das Verfahren weiter verbreitet als in Europa. Die typische Zeitkapsel (häufig wird auch von Urne, Kiste, Kapsel, Schatulle, Kassette, Dokumentenhülse, Bulle, „Flaschenpost“ oder allgemein von einem Behälter gesprochen) ist ein Behältnis, das beispielsweise bei einer Grundsteinlegung mit in den Grundstein eines neuen Gebäudes eingemauert wird. Auch in der Kugel von Kirchturmspitzen, dem Kirchturmknopf, werden traditionell Zeitkapseln hinterlegt. Im Gegensatz zu Grundsteinen, die selten geöffnet werden, wird bei der Renovierung von Kirchturmspitzen eine Öffnung meist zu einem Ereignis mit regionaler Bedeutung. Die alten Inhalte werden gerne in der Presse und den Medien präsentiert und deren Geschichte und der damalige Zeitpunkt der Legung dargestellt. Die Neulegung ist ebenso einen Bericht wert. Dabei werden die alten Inhalte mit neuen Dingen ergänzt und im Behälter verschlossen. Diese Inhalte können sein: Münzen und Geldscheine, Zeitungen des Tages, neu verfasste Chroniken und statistische Informationen der Ortschaft oder Stadt. Es gibt auch andere Varianten der Zeitkapsel, zum Beispiel eine Kapsel, die man an sich selbst schickt und dann in ferner Zukunft öffnet, oder private Zeitkapseln für die Nachkommen. So werden manchmal Zeitkapseln auch nicht oder nicht vorwiegend mit der Absicht gestaltet, die Gegenwart zu illustrieren (um sich später in der Zukunft wieder neu an diese dann zur Vergangenheit gewordene Zeit zu erinnern), sondern um Wünsche auszudrücken und Zukunftsvorhersagen zu treffen (beispielsweise wie das eigene Leben in einigen Jahren aussehen könnte). Der besondere Reiz liegt oft darin, dadurch die Möglichkeit zu haben, später zu sehen, inwiefern diese Prognosen eingetroffen sind. Häufig hat das gestern noch für realistisch Gehaltene aus der Sicht der heutigen Realität daher auch ein kurioses Element und bietet nicht selten Anlass, sich (über sich selbst) zu amüsieren. Auch Zufallsfunde bzw. Dachbodenfunde sind im weiteren Sinn Zeitkapseln. Diese historisch interessanten Funde sind aber meist unbeabsichtigt entstanden. Sogar ganze Bauwerke werden so genannt. Bisweilen werden auch Autos als Zeitkapseln verwendet, so die „Miss Belvedere“, ein in Tulsa, Oklahoma 1957 versenkter Plymouth Belvedere, der 50 Jahre später beschädigt geborgen wurde. Archäologische Zeitkapseln reichen von Rattenabfallhaufen über Eisbohrkerne bis hin zum antiken Pompeji. Charakteristika einer Zeitkapsel tragen auch interstellare Botschaften wie die Pioneer-Plakette oder die Voyager Golden Record, da sie vermutlich sehr lange unterwegs sind, bis möglicherweise zukünftige Menschen oder eine außerirdische Intelligenz auf sie stoßen. Eine virtuelle Form der Zeitkapsel sind auch Zukunftsvorstellungen in Science-Fiction-Romanen, Dystopien und Filmen, die in der Zukunft spielen. Oft tritt beim Eintreten des fiktiven Zeitpunkts ein erheiternder Effekt auf. Kapsel Der Behälter bzw. die Kapsel sollte luft- und wasserdicht verschlossen werden können, um die Haltbarkeit des Inhalts über einen langen Zeitraum sicherzustellen. Vergleichbar ist das mit der Flaschenpost. Dringt Feuchtigkeit in die Kapsel, verrotten die Dokumente; Münzen können oxidieren und somit den Sinn der Kapsel zunichtemachen. Material Aus Kostengründen werden heute sehr selten extrem verwitterungsbeständige Materialien wie Titan verwendet. Oft werden Zeitkapseln aus Kupfer oder Edelstahl angefertigt. Entscheidend für die sichere Aufbewahrung der Zeitdokumente ist neben dem verwendeten Material auch die Materialdicke. Lagerort Der Lagerort sollte an einer wettergeschützten Stelle liegen, um ein Durchdringen von Feuchtigkeit (Regenwasser, Staunässe) zu vermeiden. Wird die Kapsel vergraben, sollte darauf geachtet werden, dass sie unterhalb der Frostgrenze liegt, da sie sonst durch die Witterung beschädigt und als Folge davon undicht werden kann. Beispiele Bereits 1862 wurde im Johannisturm in Aschersleben eine Zeitkapsel in Form einer Blechbüchse mit sechs verschiedenen Urkunden gefunden, wovon die älteste auf 1599 datiert und die diverse Informationen zur Geschichte der Stadt enthielten. Ein Schriftstück vom 12. Juli 1652 beschrieb beispielsweise die Leiden durch den 30-jährigen Krieg in Aschersleben, in anderen Schriften wird vom Auftreten der Pest berichtet. Um die Jahrhundertwende zum 20. sind Zeitkapseln besonders in den USA populär geworden. Ein frühes Zeitkapselprojekt war die Crypt of Civilization, die im Jahr 1940 in einem aufgelassenen Schwimmbad an der Oglethorpe University verschlossen wurde und erst im Jahr 8113 geöffnet werden soll. Zum 50. Jahrestag der Versiegelung wurde dort 1990 die Internationale Zeitkapselgesellschaft gegründet. Im Oktober 1938 wurde in 15 m Tiefe unter dem für die Weltausstellung 1939 in New York errichteten Pavillon der Westinghouse Electric Company eine Zeitkapsel vergraben. Diese enthält 1000 Bilder, Filme (u. a. einen Walt-Disney-Film mit Donald Duck sowie eine Kino-Wochenschau, die Präsident Franklin D. Roosevelt bei der Eröffnung einer Modenschau zeigt), einen Wecker, Bücher, Puppen (z. B. Micky Maus) sowie einen Elektrorasierer. Die Schriftstücke wurden hierfür mikroverfilmt. Um künftigen Generationen einen Eindruck vom Leben der 1930er Jahre zu geben, sind darüber hinaus Alltagsgegenstände wie Nagelfeile, Zahnpulver und Gesichtspuder in einer Hülle enthalten, die aus dem damals neu entwickelten Metall Capuloy besteht, von dem man annahm, es sei besonders hart und widerstandsfähig: „Diese ‚Zeitkapsel‘ hat ein Gewicht von 800 Pfund und ist in einer Art Kupferlegierung hergestellt. Sie soll in der Lage sein, wenigstens 5000 Jahre zu überstehen, ohne den Einflüssen des Bodens und der Feuchtigkeit zum Opfer gefallen zu sein. Deshalb trägt dieser Behälter auch die Aufschrift: ‚Erst öffnen im Jahre 6939!‘ Man will auf diese Weise die Sicherheit haben, daß in 5000 Jahren die Archäologen einen sehr genauen Ueberblick über unsere Zeitverhältnisse gewinnen können, vorausgesetzt, daß es dann überhaupt noch Archäologen gibt.“ – Artikel in der Banater Deutschen Zeitung vom 28. Oktober 1938 Im April 2011 wurde anlässlich der Renovierung des Kirchendaches eine Zeitkapsel aus der Turmkugel von der Spitze der Martinskirche in Müllheim im Markgräflerland geöffnet, die im April 1925 gepackt worden war. Die Dokumente darin waren von einer Art Wachspapier und einer doppelten Ummantelung aus Blei geschützt. Nach Abschluss der Renovierung wurde eine neu befüllte Kupfer-Kassette in die Turmkugel verbracht. Im Herbst 2014 wurde in New York eine 100 Jahre alte Zeitkapsel der New-York Historical Society in Form einer massiven Bronze-Kiste geöffnet und sogleich eine neue gepackt. Sie war in den 1990er-Jahren durch Zufall wiederentdeckt worden. Ursprünglich war geplant, die Kiste im Jahr 1974 zu öffnen. Allerdings gerieten sowohl der Klub als auch die Zeitkapsel in Vergessenheit und nach dem Fund wurde beschlossen, bis zum Jahr 2014 mit dem Öffnen zu warten. Im Januar 2015 wurde über eine 220 Jahre alte Zeitkapsel berichtet. Diese soll im Jahr 1795 von den US-amerikanischen Freiheitskämpfern Samuel Adams, Paul Revere und William Scollay im Grundstein des Regierungsgebäudes von Massachusetts in Boston deponiert worden sein. Während Renovierungsarbeiten 1855 wurde diese Zeitkapsel gefunden und wieder vergraben und letztendlich im Dezember 2014 während Reparaturarbeiten, veranlasst durch einen Wasserrohrbruch, erneut gefunden und geborgen. Als Inhalt dieser Zeitkapsel wurden gefunden: eine gravierte silberne Platte, ein Abbild des Siegels des Commonwealth of Massachusetts und eine Medaille zu Ehren von George Washington sowie eine Münze aus dem Jahr 1652. Samuel Adams spielte eine Schlüsselrolle bei der Revolte der Boston Tea Party gegen die britischen Besteuerungen und war Gouverneur von Massachusetts von 1794 bis 1797. Auch Paul Revere war seinerzeit ein bekannter Freiheitskämpfer. Allein William Scollay ist weniger bekannt – aber der Oberst soll seine beiden Bekannten zu der Idee mit der Zeitkapsel überredet haben. Während der Raumfahrt-Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst im Jahr 2018 befand sich eine Zeitkapsel des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) an Bord der Internationalen Raumstation. Sie wurde nach der Rückkehr zur Erde, die im Januar 2019 erfolgte, dem Haus der Geschichte in Bonn übergeben, wo sie bis zum Jahr 2068 ausgestellt bzw. verwahrt werden soll. Die Öffnung ist für den 50. Jahrestag des Starts von Gersts Horizons-Mission, also für den 6. Juni 2068, vorgesehen. Die Aluminiumkugel wurde von Auszubildenden des DLR gefertigt und enthält unter anderem einen langzeitbeständigen Datenträger. Darauf sind die Wünsche für die Zukunft gespeichert, die im Rahmen eines Schulwettbewerbs von 8000 Kindern und Jugendlichen eingesandt wurden. Auch über 2000 Fotos aus dem Alltagsleben und zahlreiche Zeitdokumente befinden sich auf der M-Disc. Die Kapsel enthält zudem mehrere symbolische Kleinobjekte, die für die Forschungsbereiche des DLR stehen: mehrere Meteoritenstücke, darunter auch ein Bruchstück des Meteoriten NWA 7325 (Weltraum), ein kleines Papierflugzeug (Luftfahrt), zwei von Schulklassen gefertigte Sonnenuhren (Energieforschung) und das Miniaturmodell eines DeLorean (Verkehrsforschung). ///WIKI/// Zeitkapseln in Frankfurt geöffnet: „Kulturhistorisch bedeutend“ Bei Sanierungsarbeiten in Frankfurt werden Zeitkapseln gefunden. Nun wurden sie geöffnet. Frankfurt – Bei Sanierungsarbeiten an der Dreikönigskirche in Frankfurt sind im Juni 2021 mehrere Kassetten gefunden worden. Die zwei Kassetten und ein Fläschchen mit einer unbekannten Flüssigkeit waren bei der Entfernung des rund 140 Jahre alten Turmkreuzes der Kirche in Frankfurt entdeckt worden. Nun wurden die Relikte der Vergangenheit geöffnet, berichtet die Deutsche Presseagentur. Die entdeckten Kapseln enthalten Dokumente und Visitenkarten. Unter den Dokumenten befindet sich eine handschriftliche Pergamenturkunde vom Abschluss der Bauarbeiten am 23. Oktober 1880 mit drei architektonischen Zeichnungen. Das Fläschchen habe man nicht öffnen können, ohne es zu zerstören. Welche Flüssigkeit es enthält, bleibe ein Rätsel. Frankfurt: Geheimnisvolle Zeitkapseln geöffnet Manchmal sei die Vorfreude aufregender als der Inhalt, sagte Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker nach der Vorstellung des Fundes am Mittwoch. Dennoch sei „der Gruß aus der Vergangenheit“ mit den Papieren „kulturhistorisch bedeutend“. (marv/dpa) ///FNP/// Zeitkapsel der Nazis in Bad Oeynhausen gefunden Abriss-Arbeiter entdecken im Grundstein des ehemaligen Hitlerjugendheims ein verschlossenes Metallrohr. Darauf prangt ein Hakenkreuz. Bei den Abrissarbeiten des ehemaligen Hitlerjugendheims neben dem Stadion haben Arbeiter im Bauschutt eine Zeitkapsel der Nazis entdeckt. Zunächst hieß es, die Metallröhre sei eine an zwei Enden abgeschnittene Granate. Doch das bestätigte sich nicht. Es handelt sich offenbar um eine gewöhnliche Metallröhre, womöglich aus Kupfer oder Messing. Darauf prangt ein Hakenkreuz und die Jahreszahl 1938. In diesem Jahr ist das Hitlerjugendheim gebaut worden. Die Röhre ist verschlossen. Was sich in der Zeitkapsel befindet, ist noch unklar... ///PNP/// Was kommt in eine digitale Zeitkapsel? Wir alle finden gerne Erinnerungsstücke und Fotos aus alten Zeiten. Mit einer digitalen Zeitkapsel können Sie Ihrem zukünftigen Ich oder Ihren Liebsten eine Freude machen. Was ist eine Zeitkapsel? Eine Zeitkapsel bezeichnet einen Behälter, der mit ausgewählten Gegenständen gefüllt wird, um Personen, die den Behälter in weit entfernter Zukunft öffnen, ein Bild davon zu vermitteln, wie wir zu unserer Zeit gelebt haben. Zeitkapseln sollen erst Jahre später geöffnet werden und können so neues Licht auf die Vergangenheit werfen, indem sie Aspekte hervorheben, die andernfalls vielleicht in Vergessenheit geraten wären. Als Entwickler dieses Konzepts gilt im Allgemeinen Thornwell Jacobs. Inspiriert wurde er durch die alten ägyptischen Gräber, die selbst eine Art Zeitkapsel darstellen. Vielleicht haben Sie als Kind schon einmal eine Zeitkapsel erstellt – vielleicht im Rahmen eines Schulprojekts – und haben einen Schuhkarton mit Krimskrams und Briefen im Garten vergraben. Und auch viele Erwachsene tun etwas ganz Ähnliches: Sie schreiben Motivationsbriefe an ihr zukünftiges Ich und blicken später zurück, um ihren Fortschritt zu erkennen. Der Begriff lässt sich auch noch weiter ausdehnen, z. B. auf Häuser, die seit mehreren Jahrzehnten nicht renoviert wurden und so eine Zeitkapsel ihrer Ära darstellen. Und vielleicht freut es Sie zu wissen, dass die Idee der Zeitkapsel mehr ist als nur ein lustiger Zeitvertreib für Kinder oder ein Haus, das mit Möbeln aus den 70ern gefüllt ist. Tatsächlich gab es in der Menschheitsgeschichte schon einige spannende Zeitkapseln. Berühmte Zeitkapseln Manche Zeitkapseln sind einfache Edelstahlbehälter, die auf dem Schulhof vergraben und im Folgejahr wieder ausgegraben werden. Doch andere sind deutlich aufwendiger. The Crypt of Civilization Eine der wohl bekanntesten Zeitkapseln ist die Crypt of Civilization, zu Deutsch: die Krypta der Zivilisation. Hierbei handelt es sich um einen luftdichten Raum in der Oglethorpe University in Brookhaven, Georgia, der von Jacobs selbst vorgeschlagen wurde. Die Krypta misst über 56 Kubikmeter und die Struktur wurde in den späten 30er Jahren gebaut. Das Öffnungsdatum ist auf das Jahr 8113 festgelegt. Der Raum ist sogar im Guinness-Buch der Rekorde als erste erfolgreiche Zeitkapsel aufgeführt. Die Krypta enthält Artefakte wie eine Kopie der Bibel, das Originaldrehbuch des Films „Vom Winde verweht“, Sprachaufzeichnungen wichtiger historischer Persönlichkeiten, grundlegende Haushaltsgeräte und sogar Spielfiguren beliebter Disney-Charaktere. Artefakte, die sich mit der Zeit zersetzen würden, wurden speziell in inerten, mit Gas gefüllten Eisenbehältern versiegelt. Die Westinghouse-Zeitkapseln Die Westinghouse-Zeitkapseln wurden direkt von Jacobs inspiriert und bestehen aus zwei unterschiedlichen patronenförmigen Behältern, die 1939 bzw. 1965 vergraben wurden. Das Öffnungsdatum für beide liegt im Jahr 6939. Beide Behälter wurden als Attraktionen für die New York World's Fair gefertigt, jeweils zu dem Jahr, in dem die Messe stattfand. Sie befinden sich in Flushing Meadows-Corona Park in Queens. Die erste Kapsel aus 1939 enthielt Dinge wie Wochenschauen, ein Wörterbuch, ein Paket Zigaretten und verschiedene Samen, darunter für Zuckerrüben und Reis. Die Gegenstände wurden ausgewählt, um das Leben des 20. Jahrhunderts in den USA widerzuspiegeln. Die zweite Kapsel, die 1965 vergraben wurde, konzentrierte sich stärker auf Artefakte mit wissenschaftlicher Bedeutung, darunter ein Gästebuch aller Besucher der Zeitkapsel bei der Messe. Die Voyager Golden Records Diese Zeitkapseln sind im Weltraum „vergraben“. Sie befinden sich an Bord der beiden Voyager-Raumsonden, die 1977 ins All gestartet sind, und beinhalten jeweils phonografische Aufzeichnungen. Die Intention dahinter ist der Kontakt mit außerirdischem Leben. Die Raumsonde Voyager 1 ist das am weitesten von der Erde entfernte menschengemachte Objekt. Die phonografischen Aufzeichnungen umfassen Musik, Bilder und Klänge der natürlichen Welt, die Aufnahme „Hello from the Children of Planet Earth“ (zu Deutsch: Hallo von den Kindern der Erde) sowie Bilder unseres Planeten. Zeitkapseln für das moderne Zeitalter Wenn Sie gerade keinen inerten Eisenbehälter zur Hand haben, aber trotzdem eine Zeitkapsel erstellen möchten, sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Wie lang wird sie aufbewahrt? Wo wird sie gelagert? Die Welt um uns herum wird zusehends digitaler und wir verlassen uns immer weniger auf physische Objekte, um Erinnerungen oder Informationen zu speichern. Hierdurch entstehen zwar weniger traditionelle Zeitkapseln, jedoch ebnet dieser Umstand auch den Weg für digitale Alternativen. Online oder einfach auf einem USB-Stick lassen sich Inhalte wie Bilder, Musik, historische Aufzeichnungen oder schriftliche Dokumente in digitaler Form zu Zeitkapseln hinzufügen. Wenn Sie einen Ausschnitt des modernen Lebens mit Ihren zukünftigen Kindern teilen möchten, können Sie füllen Sie beispielsweise einen Schuhkarton mit einem USB-Stick voller Fotos, ausgedruckter Wikipedia- und Zeitungsartikel sowie einer Liste aktueller Trendwörter, die vielleicht wieder verschwinden. Doch ein Schuhkarton, USB-Sticks und Pakete gehen leicht verloren, werden durch Feuchtigkeit beschädigt oder altern und verblassen nach wenigen Jahren. Darüber hinaus laufen Sie bei USB-Sticks und anderen Speichergeräten Gefahr, dass sie mit der Technologie im Jahr ihrer Öffnung nicht mehr kompatibel sind. Deshalb sollten Sie Ihre Erinnerungen in einem sicheren Onlineordner speichern. Denn nur weil bei Zeitkapseln der Spaß im Vordergrund steht, heißt das schließlich nicht, dass man hierfür keine ernstzunehmende digitale Lösung verwenden kann. Wie kann ich meine eigene digitale Zeitkapsel erstellen? Dropbox bietet einen Cloud-Speicher, mit dem Sie Ihre Dateien und Bilder sicher speichern und über passwortgeschützte Links mit anderen teilen können. Mit unserem Dropbox Family-Abo können Sie außerdem ganz einfach damit beginnen, Dateien zu teilen und Ihre Zeitkapsel gemeinsam mit Ihren Lieben zusammenzustellen. Sie können sogar den Ordnerzugriff anderer Nutzer nach Datum einschränken, damit sie erst zum von Ihnen festgelegten Öffnungsdatum darauf zugreifen können. Und um physische Dokumente hinzuzufügen, können Sie sie ganz einfach mit dem Dokumentenscanner digitalisieren. So brauchen Sie nicht mehr als Ihr Smartphone, um sicherzustellen, dass Magazinausschnitte und Zeitungsartikel auch nach 20 Jahren noch so lesbar sind wie am ersten Tag. Welche Inhalte soll ich meiner Zeitkapsel hinzufügen? Das hängt ganz von Ihnen ab. In der Regel sind Fotos eine gute Idee oder vielleicht ein Brief an die Person, die Ihre Kapsel öffnet, der Ihren Alltag vermittelt und die von Ihnen hinzugefügten Elemente erläutert. Nutzen Sie das digitale Format optimal, indem Sie Videos, Musik und andere digitale kreative Projekte hinzufügen, die Sie gern teilen möchten. Die weltweit berühmtesten Zeitkapseln bleiben wahrscheinlich noch Tausende von Jahren unberührt. Sie hingegen können Ihre Kapsel öffnen, wann Sie wollen. Hier finden Sie einige Ideen, die Sie vielleicht inspirieren: Digitale Zeitkapsel für das neue Jahr: Sie haben für das neue Jahr den guten Vorsatz gefasst, tanzen zu lernen? Dann nehmen Sie ein Video Ihrer Versuche auf, finden Sie die richtige Musik, um das Tanzbein zu schwingen, und fügen Sie Fotos hinzu, die Sie inspirieren und motivieren. Daraufhin können Sie sie in Ihrem sicheren Ordner hosten, um im nächsten Jahr wieder darauf zuzugreifen. Lehnen Sie sich zurück, genießen Sie die (Fremd-)Scham und sehen Sie, wie weit Sie gekommen sind. Studienzeitkapsel. Jede Studentin und jeder Student hat am Ende des Semesters Tonnen an Notizen angehäuft und wahrscheinlich wenig Platz im Wohnheim, um sie alle aufzubewahren. Verwenden Sie den Dokumentenscanner, um die Notizen in der Cloud zu speichern, und entsorgen Sie den ganzen Papiermüll im Altpapier – in dem Wissen, dass all Ihre Notizen aus dem Semester weiterhin einfach verfügbar sind. So können Sie auch in Zukunft zurückblicken, um zu sehen, wie sich Ihre Notizen und Studiengewohnheiten verbessert haben. Urlaubszeitkapsel. Wir alle fahren gern in Urlaub und sammeln wertvolle Erinnerungen, die wir sicher aufbewahren. Ein Fotoalbum bildet einen Moment ganz ähnlich ab wie eine vergrabene Kiste alter Artefakte. Social-Media-Zeitkapsel. Wer liebt/hasst es nicht, alte Posts und Fotos in sozialen Netzwerken zu durchstöbern. Doch es gibt keine Garantie, dass diese Sites auch in den kommenden Jahren noch reibungslos und sicher laufen. Bewahren Sie wertvolle Bilder nicht nur online auf, sondern laden Sie Ihre Fotos herunter und sichern Sie sie. So können Sie nicht nur gewährleisten, dass Sie wertvolle Erinnerungen nicht verlieren, wenn Websites plötzlich ausfallen, sondern können zur Steigerung Ihrer Sicherheit auch alte Konten löschen, die vielleicht nur noch der Bilder wegen aktiv sind. Fangen Sie den Moment ein! Wenn Sie also eine Zeitkapsel erstellen möchten – ob klein oder groß –, ist die digitale Form die beste Variante, damit keine Ihrer wertvollen Erinnerungen verloren geht. ///DROPBOX///
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